Anwaltsnot(e) ?

Schon wieder ein Portal, wo man Anwälte ansch…..bewerten kann:

Anwaltsnote bringt Transparenz in den Anwaltsmarkt!
Anwaltsnote bietet eine intelligente Suche nach Rechtsanwälten und erstellt Anwaltsranglisten. Bewerten Sie den Rechtsanwalt und beschreiben Sie Ihre Erfahrungen. Stellen Sie bei Anwaltsnote Fragen und Anwälte beantworten Sie. Informieren Sie sich mit Hilfe der kompetenten Fachartikel.

Tja, die „kompetenten Fachartikel“ scheinen mehr oder weniger von nur einem Kollegen zu stammen und die Anwaltssuche bringt auch nicht wirklich viel. In unserem kleinen Städtchen suche ich ja gar nicht erst, aber:

Landeshauptdorf Schwerin: „Zu Ihrer Suchanfrage wurden leider keine Treffer gefunden.“
Hamburg: s.o.
Berlin: Immerhin drei Eintragungen, davon zwei mit „bedenklich“ bzw. „Vorsicht“ bewertet. Oha!
Düsseldorf: Immerhin zwei Namen, einer davon mit „sehr gut“ bewertet (Nein, nicht der Kollege U.V.) 😉
München: Immerhin sechs (!) Namen, dafür keine Bewertungen.

Aber auch für Anwälte selbst wird gesorgt:

Für Anwälte: Anwaltsnote gibt Ihnen ein kostenloses Profil, welches Sie anpassen, ergänzen und aktualisieren können – natürlich alles kostenlos.

Ach nee, brauch’ ich wohl eher nicht. 😉

Der Basiszinssatz stürzt weiter ab – 0,12 % ab o1.o7.2009

Die Vollstreckung alter Titel im Hinblick auf nette Zinsgewinne wird immer unattraktiver: Ab dem o1. Juli 2009 beträgt der Basiszinssatz laut Deutscher Bundesbank nur noch 0,12 %,

Die üblichen Zinsen i.H.v. fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz belaufen sich dann nur noch auf 5,12 %, bei acht Prozentpunkten über dem Basiszinssatz (z.B. unter Kaufleuten) sind es dann 8,12 %.

Meld’ Dich selbst beim BKA ?

Wie golem berichtet, will das BKA mit der systematischen Aufzeichnung der IP-Adressen der Besucher seiner Homepage „in mehreren Fällen“ Mörder gefasst haben. Laut einem früheren Bericht soll diese umstritten Praxis seit dem Jahr 2001 angewandt worden sein.

Diese Praxis wandte das BKA in mindestens 15 weiteren Fällen an, darunter gegen den mutmaßlichen fünffachen Mörder Norman Volker Franz, den flüchtigen Millionenbetrüger Alexander Scholl und die Täter in der noch unaufgeklärten „Döner-Mordserie“, der neun Menschen zum Opfer fielen. Welche Mörder tatsächlich durch die Homepageüberwachung gefasst wurden, gab die BKA-Quelle nicht an.

Das BKA speichert nach eigenem Bekunden seit Juli 2001 „anlassbezogen“ die IP-Adressen von Besuchern seiner Homepage. Die Bundesregierung hatte erklärt, die Maßnahme stelle insgesamt eine „sinnvolle und effiziente Ermittlungsmaßnahme“ dar.

Also, wenn Sie schon Verbrechen begehen, dann bleiben Sie jedenfalls von der BKA-Homepage weg! 😉

PK Sockenschuss

Dem Mandanten wird eine Geschwindigkeitsüberschreitung auf der Autobahn vorgeworfen. Auf dem Messfoto sind im Hintergrund deutlich größere Metalltafeln erkennbar. Daher habe ich auf die sich bei dem hier verwendeten Radar-Messgerät hohe – und naheliegende – Gefahr von Knickstrahl-Reflexionen hingewiesen.

In seiner Stellungnahme hierzu bügelt der wackere Polizeikommissar (dessen Name dem Titel dieses Beitrags nicht unähnlich ist) diese Einwendung locker kraft seiner Wassersuppe ab und schreibt u.a. Folgendes:

Eine Knickstrahlmessung lag hier nicht vor. Störungen sind während der Messung nicht aufgetreten.

Aha! Merke: Nicht sein kann, was nicht sein darf! Und wenn der wackere PK Sockenschuss keine Knickstrahl-Reflexionen bemerkt hat, dann gab es auch keine. Wozu da noch ein Sachverständigengutachten? 😉

(Glücklicherweise ist der Mandant rechtsschutzversichert)

The final countdown

Nerdcore rechnet mit den Zensurfans ab, die – aus welchen abenteuerlichen und/oder fadenscheinigen Gründen auch immer – Zensursulas von keinerlei Fachkompetenz getrübten Gesetzesentwurf durchgewunken haben:

Sie haben folgenden Fehler begangen: Sie unterschätzen das Netz. Und das im Jahr 2009, herzlichen Glückwunsch.

Jemand hatte neulich mal ausgerechnet, dass „wir“ ungefähr 500.000 Leute zählen. Das klingt für politische Entscheider erstmal wenig, angesichts von 82.310.000 Einwohnern. Jetzt verrate ich Ihnen aber mal was: Laut der 2009er Onlinestudie der ARD: ist „der Anteil der Internet-Nutzer in Deutschland […] auf 67,1 Prozent (2008: 65,8 Prozent) angestiegen. 43,5 Millionen der bundesdeutschen Erwachsenen sind online – 0,8 Millionen mehr als im Vorjahr.“ (ARD)

Und hier nun der Fehler: Diese 500.000 Leute sind Teilnehmer im Netz. … Mit einem anderen Wort: Multiplikatoren. Und Sie wollen nicht wirklich 500.000 Multiplikatoren gegen sich haben, die Postings und Texte schreiben, die von 43,5 Millionen Menschen gelesen werden, oder? Haben sie aber, von jetzt auf ewig. Zum Vergleich: Die alteingesessene FAZ hat eine Auflage von 360.915 Exemplaren.

Diese 500.000 genannten Menschen haben Sie sich heute zum Feind gemacht. 500.000 Multiplikatoren im Netz, die twittern, bloggen und sich vernetzen. Und ich verrate Ihnen noch ein Geheimnis: Wir werden nicht weniger. Surprise!

Lesenswert! Es wäre schön, wenn sich sein Schlusswort bewahrheitet:

We are Anonymous.
We are Legion.
We do not forgive.
We do not forget.
We will be heard.

Expect us!

P.S.: „Die Bemühungen um die Aufklärung der Nutzer und die Verbesserung der Medienkompetenz müssen intensiviert werden.“

Wie wahr, dieser schöne Satz aus dem CDU-Wahlprogramm! Schade nur, dass offensichtlich niemand merkt, dass dieser für die Damen und Herren Politiker nachgewiesenermaßen an allererster Stelle gilt. 8|

Opendownload gewinnt …

… den Preis für die dreisteste Rechtsverletzung im Internet, wie PC WELT berichtet:

„Die Methode von opendownload.de ist besonders dreist, da den Kunden kostenlose Software verkauft und ihnen durch die Registrierung auch noch ein Zwei-Jahres-Abonnement aufgedrückt wird. Die durch eine geschickte Verschleierung erloschene Widerspruchsfrist gegen diese Machenschaften zeigt die ganze kriminelle Energie“, sagt Jurymitglied Prof. Dr. Hennicke.

Erstaunlich nur, das immer noch massenhaft User auf diese Abzockerei hereinfallen.

Stoppt die Zensierer !

Kaum ist Zensursulas Frontalangriff auf die Informationsfreiheit über die Bühne, passiert das, was alle halbwegs Ausgeschlafenen haben kommen sehen:

Es soll munter weiter zensiert werden, diesmal die ach so bösen „Killerspiele“, wie u.a. magnus.de berichtet:

Der Bundestagsabgeordnete und CDU-Generalsekretär in Baden-Württemberg, Thomas Strobl brachte erneut die Idee ins Spiel, auch Seiten mit vermeintlichen „Killerspielen“ zu blockieren. „Wir prüfen das ernsthaft“, sagte Strobl dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag). „Wir gehen nach Winnenden nicht zur Tagesordnung über“, betonte der CDU-Politiker. „Wenn es einen Nachweis gibt, dass sich ‚Killerspiele‘ negativ auf das Verhalten Jugendlicher auswirken, dann kann das Internet kein rechtsfreier Raum sein.“ Der Begriff „Killerspiele“ ist nicht näher spezifiziert, darunter fallen nach Berliner Lesart praktisch alle gewalttätigen Titel – ein Zusammenhang mit Bluttaten ist wissenschaftlich höchst umstritten.

:crazy: Die Piratenpartei wird mir immer sympathischer …